EU-Unternehmen wollen China bei Klimaschutz helfen

25.05.2022 09:07

Peking (dpa) - Europäische Unternehmen wollen China beim Klimaschutz
unterstützen. Die EU-Handelskammer hob in einem am Mittwoch in Peking
vorgelegten Bericht hervor, dass europäische Unternehmen in einer
guten Position seien, um China als dem größten
Kohlendioxidproduzenten bei dem Plan zu helfen, nach dem Höhepunkt
der Emissionen im Jahre 2030 den Ausstoß weiter zu minimieren und
bis 2060 die Kohlendioxidneutralität zu erreichen.

Als Gründe wurden die strengen Umweltvorschriften und starke
Nachfrage umweltbewusster Konsumenten in Europa sowie die
eingegangenen eigenen Verpflichtungen der Unternehmen zur globalen
Kohlendioxidneutralität genannt. Zwei Drittel der in China tätigen
EU-Unternehmen strebten bereits dieses Ziel an, wobei nur soviel
Emissionen ausgestoßen werden wie auch gebunden werden können.

Allerdings gebe es Hindernisse in China. So sei eine stärkere
politische Führung auf nationaler, lokaler und sektoraler Ebene
nötig, damit Unternehmen Investitionsentscheidungen treffen könnten,
hieß es weiter. Auch müsse Chinas Energiemarkt transparenter, offener
und flexibler sein. Zwar führe China weltweit bei der Installation
erneuerbarer Energiekapazitäten, doch könnten Unternehmen diese nicht
vollständig nutzen.

Die Kammer sprach hier von einer ernsten Herausforderung für rund
zwei Drittel der befragten EU-Unternehmen. Deren Bemühungen um
Kohlendioxidneutralität könnten scheitern, wenn sie nicht ausreichend
Zugang zu erneuerbaren Energien hätten, heißt es in dem Bericht. Auch
mangele es in China an offenen Märkten und gemeinsamen Standards
sowie ausreichendem Bewusstsein bei Unternehmen und Verbrauchern.

«Obwohl Chinas Klimaziele extrem ehrgeizig sind, glauben unsere
Mitglieder, dass sie erreicht werden können - vorausgesetzt, China
nutzt alle zur Verfügung stehenden Hebel, einschließlich tiefgehender
Marktreformen und der Nutzung bewährter europäischer Technologie»,
sagte EU-Kammerpräsident Jörg Wuttke.