Russland hofft auf «rationale Lösung» bei Kaliningrad-Transitverkehr

01.07.2022 18:46

Moskau (dpa) - Im Streit um die Einschränkung des russischen
Transitverkehrs in die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad hofft
Moskau auf eine «rationale Lösung». Russland habe der Europäischen

Union erklärt, dass die gegenwärtige Lage nicht nur zu erheblichen
Kosten für Litauen, sondern auch für die EU führe, sagte der
russische Vize-Außenminister Alexander Gruschko der Agentur Interfax
zufolge am Freitag. Er habe den Eindruck, dass «das Signal
angekommen» sei.

Ähnlich äußerte sich auch Russlands EU-Botschafter Wladimir
Tschischow. Er hoffe auf «eine Kompromisslösung in naher Zukunft»,
sagte er.

Litauen hatte Mitte Juni den Bahntransit einiger Waren über sein
Territorium in das Gebiet um Kaliningrad - ehemals Königsberg -
verboten, die auf westlichen Sanktionslisten stehen. Moskau nannte
die Beschränkungen «illegal» und drohte mit Gegenmaßnahmen.

Gruschko sagte, daran arbeite Russland zwar. «Aber das Wichtigste für
uns sind die Fragen der Lebenserhaltung der Kaliningrader Gebiete.»
Der Vize-Außenminister betonte darüber hinaus, Russland habe keine
Pläne, ein Nato-Land anzugreifen. Daran könnten «nur kranke Menschen

denken».