Athen: Erdgasleitung nach Bulgarien steht

06.07.2022 15:44

Athen (dpa) - Die neue Erdgas-Pipeline von Griechenland nach
Bulgarien soll an diesem Freitag in der nordostgriechischen Stadt
Komotini in Betrieb genommen werden. Jährlich sollen darüber bis zu
drei Milliarden Kubikmeter Erdgas aus dem griechischen Netz nach
Bulgarien geliefert werden, wie der griechische Energieminister
Kostas Skrekas am Mittwoch weiter mitteilte. Das Projekt wurde neben
Mitteln aus Griechenland und Bulgarien auch von der EU finanziert. 

In den vergangenen Monaten war angesichts des Ukraine-Krieges
verstärkt an der Fertigstellung der Pipeline gearbeitet worden. Für
Bulgarien ist die Leitung enorm wichtig, seit Russland für das Land
Ende April einen Gaslieferstopp verfügt hatte. Seither decke
Griechenland über kleinere Pipelines fast 80 Prozent des bulgarischen
Erdgasbedarfs ab, sagte der griechische Energieminister. Das Erdgas
dafür wird in einem Flüssiggas-Depot nahe Athen zwischengelagert.

Zusätzlich zur neuen Pipeline bauen Athen und Sofia derzeit ein
schwimmendes Flüssiggas-Terminal vor der griechischen Hafenstadt
Alexandroupolis. Von dort aus sollen von 2023 an auch andere Staaten
Südosteuropas mit Gas versorgt werden. Das Terminal soll jährlich
rund 5,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas umschlagen können. Von
Alexandroupolis aus könnte der Rohstoff durch die neue Pipeline über
Bulgarien sogar bis nach Mitteleuropa weitergeleitet werden.