Vergangener Juli war weltweit einer der drei wärmsten jemals

08.08.2022 14:34

Reading (dpa) - Der vergangene Juli mit seinen extremen Hitzewellen
ist weltweit einer der drei wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen
gewesen. Der Monat sei nur wenig kühler als der Juli 2019 und
marginal wärmer als der Juli 2016 gewesen, teilte der
EU-Klimawandeldienst Copernicus am Montag mit. Die
Durchschnittstemperatur weltweit habe knapp 0,4 Grad über dem
Zeitraum 1991 bis 2020 gelegen, den der Dienst als Referenzzeitraum
zugrunde legt. Außerdem war der Juli in großen Teilen Europas
deutlich trockener als durchschnittlich, was im Südwesten und
Südosten zu Dürren führte. Auch in Südamerika, Zentralasien und
Australien war es demnach trockener als üblich.

«Hitzewellen stellen ein ernsthaftes Risiko für die Gesundheit dar
und können zugleich die Intensität und Langlebigkeit vieler anderer
katastrophaler Klimaereignisse - wie etwa von Waldbränden und Dürren
- verstärken», sagte die federführende Copernicus-Forscherin Freja
Vamborg einer Mitteilung zufolge. Diese brächten enorme Risiken und
Schäden für Landwirtschaft, Logistik und Energieproduktion mit sich.

Die lange Hitzewelle, die erst in Portugal und Spanien, dann aber
auch in Frankreich und Großbritannien für Temperaturen von mehr als
40 Grad sorgte, führte zu etlichen neuen Rekordtemperaturen an vielen
Orten. Der Südwesten Europas erlebte im Blick auf Maximaltemperaturen
dem Copernicus-Dienst zufolge seinen wärmsten Juli seit Beginn der
Aufzeichnungen.

Die Ausdehnung des Meereises in der Antarktis lag im Juli sieben
Prozent unter dem Durchschnitt - und damit auf dem niedrigsten Stand
seit Beginn der Aufzeichnungen vor 44 Jahren.

Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück. Der
Klimawandeldienst nutzt zudem Daten von Bodenstationen, Ballons,
Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen.