Übergangsfrist endet: EU darf keine Kohle aus Russland mehr beziehen

10.08.2022 04:30

Brüssel (dpa) - Die EU-Staaten dürfen von diesem Donnerstag an keine
Kohle mehr aus Russland importieren. Um Mitternacht endet die
Übergangsperiode für das Kohle-Embargo gegen Russland, das die
EU-Staaten als Teil des fünften Sanktionspakets im April beschlossen
haben. Damit sich die Industrie auf das Einfuhrverbot einstellen
konnte, haben sich die Länder damals auf eine Übergangsfrist von 120
Tagen geeinigt.

Ziel des Importstopps ist es, die russische Wirtschaft vor dem
Hintergrund des Kriegs in der Ukraine weiter zu schwächen. Nach
Angaben der EU-Kommission im April könnte das Kohleembargo ein Minus
von rund acht Milliarden Euro pro Jahr für Russland bedeuten.

Mit dem Kohle-Embargo sanktionierte die EU erstmals
Energielieferungen aus Russland. In einem späteren Sanktionspaket
einigten sich die EU-Länder zudem darauf, russische Öllieferungen
weitgehend zu verbieten, um den Druck auf Moskau weiter zu erhöhen.
Dies soll jedoch erst ab Ende des Jahres gelten, mit Ausnahmen für
einige besonders abhängige Länder wie Ungarn, die weiterhin
Pipeline-Lieferungen aus Russland erhalten dürfen. Am Dienstag gab
der russische Pipeline-Monopolist Transneft allerdings bekannt, dass
Öllieferungen über die Druschba-Leitung nach Ungarn eingestellt
worden seien.