Euro steigt auf den höchsten Stand seit Anfang Juli

10.08.2022 16:56

Frankfurt/Main (dpa) - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch nach der
Veröffentlichung von US-Verbraucherpreisdaten auf den höchsten Stand
seit Anfang Juli gestiegen. Am Nachmittag wurde die
Gemeinschaftswährung bei 1,0345 US-Dollar gehandelt. Am Morgen hatte
sie nur knapp über 1,02 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank
setzte den Referenzkurs auf 1,0252 (Dienstag: 1,0234) Dollar fest.
Der Dollar kostete damit 0,9754 (0,9771) Euro.

Die überraschend deutlich gesunkene US-Inflationsrate hat den Dollar
zu allen wichtigen Währungen belastet. Die Inflation schwächte sich
laut Arbeitsministerium im Juli auf 8,5 Prozent ab. Im Juni hatte die
Teuerung in der größten Volkswirtschaft der Welt noch bei 9,1 Prozent
gelegen und damit auf dem höchsten Stand seit über 40 Jahren.
Volkswirte hatten mit einem Rückgang der Inflation gerechnet, waren
aber im Schnitt von einer etwas höheren Rate von 8,7 Prozent
ausgegangen.

«Wahrscheinlich hat die Inflation den Höhepunkt überschritten»,
kommentierten Volkswirte der Commerzbank. Allerdings spiele der
Einbruch des Benzinpreises eine entscheidende Rolle. «Der weitere
Rückgang der Inflationsrate dürfte daher nur langsam
vonstattengehen», so die Experten. Die US-Notenbank Fed dürfte daher
den Leitzins auf der nächsten Sitzung erneut um 0,75 Prozentpunkte
anheben. Die Fed wolle zunächst einige Monate in Folge mit merklich
fallenden Inflationsraten sehen, schreibt die Commerzbank. Die Fed
strebt eine Inflationsrate von lediglich zwei Prozent an.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,84608 (0,84520) britische Pfund, 138,16 (138,26)
japanische Yen und 0,9713 (0,9763) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1799 Dollar
gehandelt. Das waren rund fünf Dollar mehr als am Vortag.