Mittlerweile 188 menschliche Infektionen mit West-Nil-Virus in EU

13.08.2022 05:00

Stockholm (dpa) - EU-weit haben sich in diesem Jahr mittlerweile fast
200 Menschen nachweislich mit dem West-Nil-Virus angesteckt. Wie aus
dem Wochenbericht der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zu Bedrohungen durch
übertragbare Krankheiten hervorgeht, wurden seit Beginn der
Übertragungssaison bis einschließlich Mittwoch insgesamt 188 Fälle
menschlicher Infektionen gemeldet. Mit Abstand die meisten davon hat
demnach Italien (144) verzeichnet, wo es zudem zehn Todesfälle gab.
Weitere Infektionen wurden in Griechenland (39), Österreich (2),
Rumänien (2) und der Slowakei (1) registriert.

Außerdem hat das an die EU grenzende Serbien 34 Infektions- sowie
drei Todesfälle verzeichnet. Die Übertragungssaison dauert dem
ECDC zufolge in der Regel von Juni bis November.

Menschliche Infektionen wurden in Deutschland nach ECDC-Angaben in
diesem Jahr bislang nicht registriert. Allerdings war vergangenen
Monat ein bundesweit erster Fall für dieses Jahr bei einer
Schnee-Eule im Zoologischen Garten in Magdeburg nachgewiesen worden.
Etwa eine Woche nach dem Tod des Kükens ist dem
Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zufolge zudem ein Geschwistertier
aus demselben Wurf an dem Virus gestorben.

An dem West-Nil-Virus erkranken Vögel, aber auch Pferde und Menschen.
Beim Menschen verläuft die Infektion überwiegend unauffällig oder
mild. Etwa 20 Prozent der Infizierten entwickelten nach Angaben des
Robert Koch-Instituts (RKI) eine fieberhafte Erkrankung, die drei bis
sechs Tage andauert. Nur etwa einer von 100 Infizierten erkranke
schwer. Eine Schutzimpfung gibt es nicht.