Spanien kämpft weiter gegen Waldbrände

15.08.2022 13:48

Madrid (dpa) - In Spanien haben Löschtrupps auch am Montag weiter
gegen mehrere Waldbrände gekämpft. Ein Feuer rund 60 Kilometer
nordöstlich von Alicante zerstörte nach Angaben des staatlichen
TV-Senders RTVE seit Samstag etwa 3500 Hektar Wald. Rund 1000
Menschen hätten in der Gegend des Ortes Pego vorsorglich ihrer Häuser
verlassen müssen. In der autonomen Gemeinschaft von Valencia gab es
noch zwei weitere, wenn auch kleinere Waldbrände.

Ein weiterer großer Waldbrand wütete in der Region um den Ort Añón
de
Moncayo etwa 70 Kilometer westlich der Großstadt Saragossa in
Aragonien. Dort hatten am Wochenende etwa 1500 Menschen ihre Häuser
verlassen müssen. Das Feuer sei noch nicht unter Kontrolle und habe
bisher etwa 8000 Hektar zerstört. Bei einem Brand bei Murcia im
Süden, der durch einen Blitz ausgelöst worden sein soll, entspannte
sich die Lage indes etwas, wie RTVE berichtete.

Der bisher verheerendste Waldbrand seit Jahresbeginn in Spanien bei
Zamora rund 270 Kilometer nordwestlich von Madrid nahe der Grenze zu
Portugal konnte nach diesen Angaben am Wochenende unter Kontrolle
gebracht werden. Seit dem 17. Juli wurden bei dem Brand in der
autonomen Gemeinschaft Kastilien und León 31 500 Hektar Wald- und
Buschland vernichtet.

Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre und großer
Hitze, die Experten auf den Klimawandel zurückführen, sowie sehr
trockener Luft brechen immer wieder neue Feuer aus. Die
Waldbrandgefahr sei in Teilen Andalusiens, Aragons und Kataloniens
weiter «extrem hoch», warnte das Waldbrand-Informationssystem
Copernicus der EU auf Twitter.

2022 ist für Spanien schon jetzt das verheerendste Waldbrand-Jahr
seit Beginn der Erfassungen. Seit Januar wurde bei mehr als 380
Waldbränden schon eine Fläche in etwa so groß wie das Saarland
zerstört.

Die verbrannte Fläche in der Europäischen Union insgesamt liegt
angesichts der zahlreichen Großfeuer in diesem Jahr auf Rekordniveau.
Nach Daten des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (Effis)
sind bis zum 13. August knapp 660 000 Hektar verbrannt. So hoch war
die Zahl zu diesem Zeitpunkt im Jahr seit Aufzeichnungsbeginn 2006
noch nie. Im Durchschnitt waren es seitdem knapp 190 000 Hektar, der
bisherige Höchstwert lag bei knapp 421 000 Hektar.

Allein mehr als 245 000 Hektar sind den Daten zufolge bislang in
Spanien verbrannt. In Frankreich sind es 61 000 und in Deutschland
fast 4300 Hektar.