EU-Innenkommissarin zu Pipeline-Lecks: Mehr tun gegen Anschläge

28.09.2022 22:27

Berlin (dpa) - EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hat die mögliche
Sabotage an den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 als Warnruf
bezeichnet. «Ich glaube, dass das wirklich auch ein Warnruf ist für
uns, dass wir wirklich sehr viel mehr tun müssen, um uns selbst zu
schützen gegen solche Anschläge», sagte die Schwedin am Mittwochabend

im ZDF-«heute journal». Der Vorfall sei eine «Eskalation» und «ei
ne
Bedrohung». Es sei zu früh, um über mögliche Verantwortliche für
die
Lecks zu sprechen. «Aber soweit ich es beurteilen kann, ist es ein
sehr intelligenter Anschlag, der nicht verübt worden sein kann von
einer normalen Gruppe von Menschen.» Das Risiko sei groß, dass ein
Staat dahinter stehe. «Wir haben natürlich einen Verdacht. Aber es
ist zu früh, das abschließend zu beurteilen.»

Johansson kündigte an, dass die Kommission einen Belastungstest für
die kritische Infrastruktur in Europa vorschlagen werde. «Wir werden
uns jetzt an alle Mitgliedstaaten wenden und wir werden einen
Belastungstest durchführen in Bezug auf die kritische Infrastruktur»,
sagte die Kommissarin.