Eurostat: Wieder mehr Abschiebungen in EU

03.10.2022 14:45

Luxemburg (dpa) - In der Europäischen Union werden wieder mehr
Menschen abgeschoben. In den Monaten April bis Juni 2022 wurden
insgesamt 23 110 Menschen in Drittstaaten oder andere EU-Länder
zurückgeführt, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte.
Das waren elf Prozent mehr als in den Vergleichsmonaten des
Vorjahres. Im Vergleich zu den Monaten Januar bis März 2022 stieg die
Zahl der Abschiebungen um 16 Prozent.

Der Statistik zufolge wurden in den Monaten April bis Juni 2022
insgesamt 96 550 Nicht-EU-Bürger aufgefordert, die EU-Staaten zu
verlassen. Das waren 12 515 mehr Menschen als im Vergleichszeitraum
2021. Die Zahl stieg somit von 84 035 Nicht-EU-Bürgern um 15 Prozent.

Spitzenreiter mit den meisten Aufforderungen und Ausreisen unter den
EU-Staaten ist Frankreich. Insgesamt 33 450 Menschen sollten dort im
zweiten Quartal das Land verlassen. Das ist mehr als ein Drittel (35
Prozent) aller Aufforderungen in der EU. Dahinter liegen Griechenland
mit 8750 und Deutschland mit 8275 Aufforderungen. 3590 Menschen
verließen Frankreich im April, Mai und Juni. In Deutschland waren es
2765 Menschen.

Im Vergleich zum ersten Quartal diesen Jahres verzeichnet Italien den
höchsten Anstieg. Dort waren es in den Monaten Januar bis März 206
Menschen, die ausreisen sollten. In den Monaten April bis Juni waren
es 6020. Das bedeutet ein Plus von 2215 Prozent.

Von den Aufforderungen betroffen waren den Eurostat-Zahlen zufolge im
zweiten Quartal diesen Jahres meist Menschen aus Algerien, Marokko,
Albanien und Pakistan. Tatsächlich zurückgeführt wurden am häufigst
en
Albaner, Georgier, Russen und Türken.