Stellvertretender russischer EU-Botschafter einbestellt

04.10.2022 13:01

Brüssel (dpa) - Der Europäische Auswärtige Dienst (EEAS) hat den
stellvertretenden EU-Botschafter Russlands, Kirill Logwinow, in
Brüssel einbestellt und Kritik an der weiteren Eskalation des Krieges
in der Ukraine geäußert. EEAS-Generaldirektor für Osteuropa und
Zentralasien, Michael Siebert, forderte bei dem Treffen am Montag,
die Annexion der vier besetzten ukrainischen Regionen durch Russland
rückgängig zu machen und die Truppen aus der Ukraine abzuziehen,
teilte die Behörde am Dienstag mit. Auch mehrere EU-Mitgliedsstaaten
bestellten jeweils einen Top-Diplomaten der russischen Botschaft ein.

Kremlchef Wladimir Putin hatte vergangene Woche die Annexion der
teils besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson
bekannt gegeben. International wird dieser Schritt nicht anerkannt.
Zuvor hatte Moskau dort Scheinreferenden organisiert, in denen die
Bevölkerung angeblich für einen Beitritt zu Russland gestimmt hat.

«Die EU erkennt diese illegale Annexion durch Russland nicht an und
wird dies auch niemals tun», hieß es in der Mitteilung. «Diese
Entscheidungen Russlands sind null und nichtig und können keinerlei
Rechtswirkung entfalten.» In einer Stellungnahme der russischen
Botschaft hieß es, bei dem Gespräch sei deutlich gemacht worden, dass

die Verurteilung und Nichtanerkennung durch die EU keinen Einfluss
auf die in den Abstimmungen getroffene Entscheidung habe.