Bahamas und Anguilla gelten in EU als Steueroasen

04.10.2022 14:01

Luxemburg (dpa) - Die Bahamas, Anguilla und die Turks- und
Caicosinseln werden in der EU künftig als Steueroasen angesehen. Die
Finanz- und Wirtschaftsminister verabschiedeten am Dienstag eine neue
Liste der Gebiete, die in Steuersachen nicht kooperieren. Das
britische Gebiet der Turks- und Caicosinseln steht einer Mitteilung
zufolge zum ersten Mal auf der Liste, während die Bahamas und
Anguilla schon einmal dort aufgeführt wurden, aber vorübergehend
heruntergenommen worden waren. Die Länder hätten versprochene
Reformen nicht durchgeführt, hieß es. Es bestehe die Sorge, dass sie
wegen ihrer extrem niedrigen Unternehmenssteuersätzen Profite
anzögen, ohne dass eine tatsächliche wirtschaftliche Aktivität
stattfinde.

Es stehen nun Amerikanisch-Samoa, Anguilla, die Bahamas, Fidschi,
Guam, Palau, Panama, Samoa, Trinidad und Tobago, die Turks- und
Caicosinseln, die Amerikanischen Jungferninseln und Vanuatu auf der
EU-Liste. Diese Länder und Gebiete fördern laut der EU
«missbräuchliche Steuerpraktiken», die die Steuereinnahmen von
EU-Staaten untergraben. Die Liste wird alle sechs Monate
überarbeitet.