Kosovo verschiebt Bestrafung wegen Kfz-Kennzeichen bis Donnerstag

22.11.2022 11:34

Pristina (dpa) - Die Regierung des Kosovos hat die Verhängung von
Geldstrafen wegen der Nutzung illegaler serbischer Kfz-Kennzeichen
bis Donnerstag verschoben. Ministerpräsident Albin Kurti kam damit
einem Ersuchen des US-Botschafters in Pristina, Jeff Hovenier, nach,
berichteten Medien in der kosovarischen Hauptstadt. Von Dienstag an
hätte die kosovarische Polizei Geldstrafen in Höhe von 150 Euro
verhängen sollen. Bislang wurden die Fahrer von Fahrzeugen mit
serbischen Nummernschildern lediglich verwarnt.

Nahezu alle ethnischen Serben in einem kompakten serbischen
Siedlungsgebiet im Norden des Kosovos nutzen in Serbien ausgestellte
Kfz-Kennzeichen, obwohl diese seit 1. November keine Gültigkeit mehr
haben. In ihrer Verweigerungshaltung werden sie von der Regierung
Serbiens unterstützt, die die seit 2008 bestehende Unabhängigkeit des
Kosovos nicht anerkennt. Das Balkanland, dessen Gebiet einst zu
Serbien gehörte, ist heute nahezu ausschließlich von Albanern
bewohnt.

Der Konflikt um die Kfz-Kennzeichen hat die Spannungen zwischen
Belgrad und Pristina angeheizt. Ein von der EU vermitteltes
Spitzengespräch zwischen Kurti und dem serbischen Präsidenten
Aleksandar Vucic war am Montag in Brüssel gescheitert. Aus Protest
gegen die Regelung hatten bereits zu Monatsbeginn nahezu alle
serbischstämmigen Beamten der kosovarischen Polizei den Dienst
quittiert.