(Überblick 1330) EU-Kommission will Mehrsprachigkeit stärker fördern

18.09.2008 13:34

Brüssel (dpa) - Die 497 Millionen EU-Bürger sollen besser als
bisher fremde Sprachen lernen. Die Europäische Kommission beschloss
am Donnerstag eine Strategie zur Förderung der Mehrsprachigkeit in
Europa. Sie sieht unter anderem Hilfen bei der sprachlichen Aus- und
Weiterbildung vor und will Auslandsaufenthalte von Studenten und
Lehrlingen sowie Jungunternehmern weiter fördern. Zugleich fordert
die Brüsseler Behörde die EU-Staaten auf, mehr für den (Unterricht
und die Ausbildung von Sprachlehrern zu tun.

EU-Sprachenkommissar Leonard Orban will außerdem eine Aufstellung
«bewährter Verfahren für das Sprachenlernen und -lehren im Kontext
der Mehrsprachigkeit» erstellen. Es solle den Mitgliedstaaten helfen,
die besten Methoden anzuwenden. «Die Mitgliedstaaten werden
aufgefordert, allen eine echte Chance zu geben, die Landessprache(n)
und zwei weitere Sprachen zu erlernen», heißt es in dem Papier der
Kommission. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union
hatten bereits 2002 in Barcelona vorgegeben, dass alle Europäer von
Kindesbeinen an zwei Fremdsprachen lernen sollen.

«Wir bleiben beim Ziel von Barcelona», versicherte Orban. Die
Kommission schlage aber zusätzliche Maßnahmen vor, damit neben
Schülern auch Menschen im Berufsleben sich sprachlich fortbilden. Die
Mehrsprachigkeit sei nicht nur für den Einzelnen ein Vorteil, sondern
stärke auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.
dpa ff xx n1 mh