Bäcker kämpfen ums Salz im Brot - Sorge um Werbeverbot

18.11.2008 16:20

Berlin (dpa) - Die deutschen Bäcker kämpfen für ihr würzig
gesalzenes Brot. Die EU-Kommission wolle bis zum 19. Januar 2009
Nährwertprofile als Richtschnur für gesunde Lebensmittel vorgeben und
damit unter anderem den in Deutschland üblichen Salzanteil im Brot
auf 1 Prozent halbieren, kritisierten Branchenverbände am Dienstag in
Berlin. «Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum ausgerechnet beim
Brot der wichtige Geschmacksfaktor Salz reduziert (...) werden soll»,
monierte Peter Becker, der Präsident des Zentralverbandes des
Deutschen Bäckerhandwerks.

Nach Angaben von Hauptgeschäftsführer Eberhard Groebel werden
höhere Salzanteile am Brot als 1 Prozent künftig zwar nicht zu
Verkaufsverboten führen, wohl aber zu bedingten Werbeverboten: «Kein
Bäcker kann dann noch bei den vom deutschen Verbraucher gewünschten
Salzanteil damit werben, dass der Verzehr des Brotes die Gesundheit
oder die Verdauung fördert.» Der EU-Dachverband der Bäcker CEBP will
deshalb im Frühjahr alle Kandidaten für das 2009 zu wählende
Europaparlament fragen, ob man es dort nicht zu weit treibt mit der
Bürokratie und einer «künstlichen Vereinheitlichung des Geschmacks»
in Europa. Gleichzeitig wollen die deutschen Bäcker ihren Kunden dann
zum Vergleich Proben mit und fast ohne Salz hinhalten.
dpa wb yydd n1 pi