Eurokurs legt moderat zu

19.05.2020 16:55

Frankfurt/Main (dpa) - Der Eurokurs hat am Dienstag unter dem Strich
moderat zugelegt. Am späten Nachmittag kostete die
Gemeinschaftswährung 1,0940 US-Dollar und damit etwas mehr als im
frühen Handel. Zeitweise war der Euro bis auf 1,0976 Dollar
gestiegen, er konnte die Gewinne aber nicht halten. Die Europäische
Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0950 (Montag: 1,0832)
Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9132 (0,9232) Euro.

Profitieren konnte der Euro am Dienstag vor allem von dem von
Deutschland und Frankreich vorgelegten Wiederaufbauplan für die
europäische Wirtschaft nach der Corona-Krise. Der Plan sieht
Finanzmittel von 500 Milliarden Euro vor. Ökonomen dämpften jedoch
die Euphorie an den Märkten: Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer
verwies auf zahlreiche Hürden, darunter Widerstand aus einigen
EU-Ländern. Gelder dürften frühestens ab dem Jahr 2021 fließen,
erwartet Krämer.

Konjunkturdaten aus Deutschland stärkten die Zuversicht von Ökonomen,
dass sich die Wirtschaft im zweiten Halbjahr von der Corona-Krise
erholen dürfte. Die Konjunkturerwartungen des Mannheimer
ZEW-Instituts stiegen im Mai den zweiten Monat in Folge. Die aktuelle
Wirtschaftslage wurde jedoch deutlich schlechter bewertet. Der
konjunkturelle Tiefpunkt der Corona-Krise dürfte dennoch überwunden
sein, kommentierte Chefökonom Carsten Brzeski von der Bank ING.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,89535 (0,89153) britische Pfund, 118,00 (116,31)
japanische Yen und 1,0633 (1,0521) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1745
Dollar gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar mehr als am Vortag.