Flüchtlingsströme: EU fordert mehr Solidarität

19.06.2009 12:13

   Brüssel (dpa) - Angesichts der Flüchtlingsströme im
Mittelmeerraum wächst der Druck auf mittel- und nordeuropäische
EU-Länder zur Aufnahme von Asylbewerbern. Der EU-Gipfel pochte am
Freitag in Brüssel auf die freiwillige Aufnahme von Flüchtlingen
seitens der Länder, die nicht Mittelmeeranrainer sind. Das geht aus
dem Entwurf der Gipfel-Abschlusserklärung hervor.

   In den vergangenen Monaten hatten Italien,
Griechenland, Malta und Zypern angesichts der Flüchtlingsströme aus
Nordafrika wiederholt um europäische Hilfe gebeten. Bisher gibt es
keinen verbindlichen Schlüssel zur EU-internen
Umverteilung von Flüchtlingen, die Anspruch auf internationalen
Schutz haben.

   Die EU-Chefs wollen zudem die Zusammenarbeit mit Herkunfts- und
Transitländer verbessern. In dem Entwurf fordert die Gipfelrunde den
EU-Ministerrat - dort sind die EU-Staaten vertreten - und das
EU-Parlament auf, sich rasch auf die Einrichtung einer Europäischen
Asylunterstützungsagentur zu einigen. Die Kontrollen der
EU-Grenzschutzagentur Frontex sollen verstärkt werden. Auch setzte
sich die Gipfelrunde zum Ziel, die organisierte Kriminalität und den
Menschenhandel stärker zu bekämpfen.

   Jedes Jahr treten in Nordafrika Zehntausende die gefährliche
Überfahrt über das Mittelmeer nach Europa an. Viele kommen dabei ums
Leben. Besonders kleinen Ländern wie etwa Malta fällt es schwer, die
Flüchtlingsströme zu bewältigen.

dpa pjd cb xx n1 rom