Zeitung: EU will mehr Kontrolle bei Gasversorgung

14.07.2009 05:44

Hamburg (dpa) - Die EU-Kommission plant nach einem Bericht der
«Financial Times Deutschland» ein verschärftes Warnsystem für die
europaweite Gasversorgung. So soll Brüssel künftig einen
Versorgungsnotstand ausrufen können, wenn mehr als zehn Prozent der
Gasimporte in die Europäische Union ausfallen. Dann sollen
Notmaßnahmen greifen. Etwa müssten EU-Staaten ihren europäischen
Nachbarn Zugriff auf ihre Gasreserven garantieren.

Eine entsprechende EU-Verordnung will Energiekommissar Andris
Piebalgs nach Informationen der Zeitung (Dienstagausgabe) noch in
dieser Woche auf den Weg bringen. Derzeit liegt die Alarmschwelle bei
20 Prozent der Importe.

Hintergrund der Vorschläge sind die Lieferausfälle wegen des
Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine. Der Piebalgs-Plan sieht
zudem vor, dass die EU-Staaten eigene Vorsorge- und Notfallpläne
vorbereiten - damit die Versorgung auch dann gewährleistet ist, wenn
die wichtigste Quelle oder Infrastruktur ausfällt. In der Kommission
hieß es, dies könne je nach Mitgliedsstaat eine Pipeline, ein
Flüssiggasterminal oder auch ein Gasfeld sein. Als Zieldatum der
Maßnahmen nennt der Entwurf 2014.

(Der Beitrag lag dpa in redaktioneller Fassung vor.)
dpa gp yyzz n1 gp