Barnier beruhigt London

04.12.2009 12:22

   Paris (dpa) - Nach britisch-französischen Spannungen wegen der
Ernennung Michel Barniers zum EU-Kommissar für Finanzmarktregulierung
zeigt sich der Franzose versöhnlich. Niemand müsse ihm die Bedeutung
Londons als Finanzplatz erklären, sagte er der Zeitung «La Tribune»
(Freitag). «Ich teile die Meinung des britischen Finanzminister
Alistair Darling: Eine starke City ist im Interesse ganz Europas.»
Was in britischen Medien über ihn berichtet werde, sei Unsinn. «Ich
hoffe, dass alle wieder zu Ruhe und Gelassenheit zurückfinden», fügte
er hinzu. Er wolle noch vor Jahresende London, aber auch andere
europäische Hauptstädte besuchen.

   Hintergrund des Streits ist eine flapsige Bemerkung des
französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, der Großbritannien als
«großen Verlierer» bei der Verteilung der EU-Posten bezeichnet hatte.
Britische Medien vermuteten bereits, der Franzose wolle die
Vorherrschaft des Finanzzentrums der Londoner City in Europa
untergraben. Barnier betonte, dass er sich bei seiner neuen Aufgabe
eng an die Beschlüsse der G20 halten wolle, zu denen London
maßgeblich beigetragen habe.
dpa uk xx n1 tl