EU-Finanzkommissar geht Griechenland-Krise an

11.01.2010 17:48

   Brüssel (dpa) - Der designierte neue EU-Finanzkommissar Olli Reh
n
will die Schuldenkrise in Griechenland sofort angehen. Er warte auf
das Sparpaket aus Athen zur Sanierung der anschlagenen griechischen
Staatsfinanzen. Das sei eine Sache der nächsten Wochen, «wenn nicht
Tage», sagte Rehn am Montag in Brüssel bei seiner Anhörung vor dem
Fachausschuss des Europaparlaments.

Der Finne verneinte die Frage eines Abgeordneten, ob es sinnvoll
sei, dass Griechenland das gemeinsame Euro-Währungsgebiet verlasse.
«Wir müssen den (Euro-)Stabilitätspakt rigoroser anwenden», fordert
e
Rehn.

Athen will in den nächsten drei Jahren seine desolate Finanzlage
wieder in Ordnung bringen. Griechenland ist derzeit das schwächste
der insgesamt 16 Euro-Länder. Das Haushaltsdefizit dürfte nach
früheren Angaben im vergangenen Jahr knapp 13 Prozent betragen haben.

«Wir arbeiten mit der griechischen Regierung zusammen», sagte
Rehn. Im laufenden Defizitstrafverfahren will die Kommission bald
neue Sparempfehlungen vorschlagen, um Athen zum Sparen zu
verpflichten. Für Rehn, der bisher für das Erweiterungsressort in der
Kommission verantwortlich ist, dürfte die Sanierung der Athener
Staatsfinanzen eine Schlüsselaufgabe sein, sagten Beobachter. Die
neue Kommission dürfte Anfang Februar ihre Arbeit beginnen.
dpa cb xx n1 fi