EU will Körperscanner

15.06.2010 17:52

Straßburg/Brüssel (dpa) - Die EU befürwortet die Einführung von

Körperscannern auf europäischen Flughäfen. Dies sei ein richtiger und

effizienter Schritt für mehr Sicherheit im Luftverkehr, heißt es in
einem Papier, das die EU-Kommission am Dienstag bei ihrer Sitzung in
Straßburg verabschiedete. Jüngste Vorfälle wie der erst in letzter
Minute verhinderte Anschlag von Detroit hätten gezeigt, dass
«traditionelle Sicherheitstechnologien auf Flughäfen nicht die
angemessene Antwort auf neue Arten der Bedrohung geben können».
Scanner könnten zuverlässig Flüssigkeiten und nicht-metallische
Gegenstände entdecken.

Über den Einsatz der Geräte entscheiden die EU-Mitgliedstaaten
selbst. «Dies wird sich nicht ändern», schrieb die EU-Kommission
ausdrücklich. Die EU werde keine Vorschriften für den Einsatz machen
- doch sollten europaweite Standards zur Leistung sowie zum
Gesundheitsschutz und der Persönlichkeitsrechte von Fluggästen
gelten. Denn immer mehr Flughäfen in Europa testen bereits die
umstrittenen Geräte. Dazu gehören nach Kommissionsangaben
Großbritannien, die Niederlande, Frankreich und Italien.

Scanner durchleuchten Passagiere bis auf die Haut und können so
zum Beispiel am Körper versteckten Sprengstoff entdecken. Die Geräte
sind teuer und können schnell mehr als 100 000 Euro kosten. Daher
streitet die EU über die Frage, wer für die Kosten aufkommen soll.
Während die Mitgliedstaaten die Flughäfen und Airlines - und somit
letztlich die Fluggäste - zur Kasse bitten wollen, schlägt das
Europaparlament vor, dass die Staaten selber die Gebühren zahlen
sollen. Zudem müsse die Nutzung der Scanner freiwillig bleiben: «Die
Passagiere sollen selbst entscheiden können, wie sie kontrolliert
werden», forderte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der
Konservativen (EVP), Manfred Weber.

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## Internet
- [Bericht der EU-Kommission](http://dpaq.de/7uRp2)

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