EU verbietet illegales Tropenholz

11.10.2010 17:30

Luxemburg (dpa) - Illegal geschlagenes Tropenholz ist von 2012 an
in der EU verboten. Die für Wettbewerb zuständigen Minister der 27
Mitgliedsstaaten einigten sich am Montag bei ihrem Treffen in
Luxemburg auf eine entsprechende Verordnung. Illegales Tropenholz und
daraus hergestellte Produkte dürfen danach in der Union auch nicht
mehr gehandelt werden. Ziel ist es, Urwälder wie etwa am Amazonas vor
einem Kahlschlag zu bewahren.

Das Europaparlament hatte bereits im Juli mit großer Mehrheit für
eine strikte Regulierung gestimmt. Entlang der gesamten Lieferkette
werden Importeure und Händler verpflichtet, legal geschlagenes Holz
zu verkaufen oder zu verwerten. Einen Nachweis darüber muss der
Importeur bringen, der das Holz auf den EU-Markt bringt. Verbraucher
erkennen legales Holz zukünftig an Etiketten, die an den Produkten
kleben. Wenn Händler dennoch illegales Holz auf den Markt bringen,
müssen sie mit Sanktionen rechnen.

Jährlich werden weltweit rund 13 Millionen Hektar Wald abgeholzt.
Der Anteil von illegalem Holz wird auf bis zu 40 Prozent geschätzt.
Die EU gilt als einer der größten Importeure illegalen Tropenholzes.
Viele der geschlagenen Bäume werden später zu Garten- und Badmöbeln
verarbeitet.

Die Gesetzgebung war für Brüssel auch deshalb delikat, weil im
sanierten Berlaymont-Hauptgebäude der EU-Kommission Mitte des
vergangenen Jahrzehnts illegales Tropenholz verarbeitet wurde. Die
Kommission musste deshalb mehrere hundert Euro Strafe zahlen.

# dpa-Notizblock

## Internet
- [Verordnung](http://dpaq.de/0FvDN)

## Orte
- [Treffen EU-Minister](Centre de Conférence - Plateau Kirchberg,
Luxemburg)