(Hintergrund) Der Euro-Rettungsschirm

17.11.2010 10:45

   Brüssel/Luxemburg (dpa) - Kriselnde Euro-Länder können im No
tfall
auf einen im Frühjahr vereinbarten Rettungsschirm zurückgreifen. Er
ermöglicht es ihnen, Milliardenbeträge auszuleihen, um eine
Staatspleite zu umschiffen. Der Rettungsfonds für Euro-Länder wird im
Krisenfall an den Finanzmärkten Anleihen herausgeben, die von allen
Euro-Ländern mit bis zu 440 Milliarden Euro garantiert werden. Die
Mitgliedstaaten zahlen also keine Geldbeträge in den
Krisenmechanismus ein.

   Inklusive einer Sonderkreditlinie der EU-Kommission von 60
Milliarden Euro und 250 Milliarden Euro vom Internationalen
Währungsfonds (IWF) hat der Rettungsschirm für wackelnde Euro-Staaten
einen Umfang von 750 Milliarden Euro. Für Schuldensünder Griechenland
steht ein gesondertes Hilfspaket von 110 Milliarden Euro bereit, das
auch in Anspruch genommen wird. Bevor der Fonds einspringen kann,
müssen strenge Bedingungen erfüllt sein. Die ganze Prozedur kann
mehrere Wochen dauern.

Der Fonds läuft Ende Juni 2013 aus. Die EU-Staats- und
Regierungschefs beschlossen Ende Oktober, dass es von 2013 an eine
dauerhafte Einrichtung geben soll. Bei Staatspleiten sollen dann auch
etwa Banken in die Pflicht genommen werden.

   Bisher wurde der Fonds mit dem offiziellen Namen «Europäische

Finanz-Stabilitäts-Fazilität» (EFSF/Luxemburg) nicht in Anspruch
genommen. Geschäftsführer des Luxemburger Krisenfonds ist der
Deutsche Klaus Regling. Zuvor war er Generaldirektor der
Währungsbehörde der EU-Kommission.

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## Internet
- [Krisenfonds](www.efsf.europa.eu)

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- [Krisenfonds](43, av. John F. Kennedy, L-1855 Luxemburg)