EU stellt Klimahilfen in Cancún vor

30.11.2010 23:30

Cancún (dpa) - Die Europäische Union hat auf dem Klimagipfel in
Cancún (Mexiko) ihre zugesagten kurzfristigen Klimahilfen für ärmere

Staaten vorgestellt und gleich harte Kritik geerntet. Es gebe zu viel
Geld nur in Form von Krediten, kritisierten Klimaschützer am Dienstag
(Ortszeit) in Cancún.

In Kopenhagen hatten die Industrieländer einen sofortigen
Hilfsfonds von 30 Milliarden Dollar (23 Milliarden Euro) für den
Zeitraum 2010 bis 2012 zugesagt. 7,2 Milliarden Euro davon will die
EU übernehmen. Damit sollen in Entwicklungsländern Projekte zum
Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel finanziert werden.
Die EU-Projekte für 2010 haben eine Umfang von 2,2 Milliarden Euro.
52,1 Prozent des Geldes sind - zumeist zinsgünstige - Kredite.

Kredite können sinnvoll sein, wenn es um Anfangsinvestitionen
geht, die sich später wieder auszahlen, meint die Hilfsorganisation
Oxfam. Allerdings sei die Realität häufig nicht so einfach. «Die
Entwicklungszusammenarbeit zeigt ja gerade, dass Kredite die Länder
eben doch wieder tiefer in die Schulden treiben können, zum Beispiel
wenn anfängliche Erwartungen sich nicht realisieren lassen.»

Um den ärmsten Ländern etwa bei der Anpassung an zunehmende Dürren

oder Unwetterkatastrophen zu helfen, seien Kredite völlig ungeeignet.
«Diese Länder brauchen die Hilfen ja gerade deswegen, weil sie arm
sind und Kredite vielleicht nicht zurückzahlen könnten.» Trotzdem
seien bei den EU-Geldern auch Kredite für Anpassung dabei, berichtet
Oxfam, allerdings nicht bei dem von Deutschland zugesagten Geld.

# dpa-Notizblock

## Internet
- [UN-Klimagipfel](http://cc2010.mx/en und http://unfccc.int)
- [BMU zu Kopenhagen](http://dpaq.de/adPI3)

## Orte
- [Tagungsort](Hotel Moon Palace, Cancún/Puerto Morelos, Quintana
Roo, Mexiko)