EU und Indien wollen Freihandelszone Mitte 2011

09.12.2010 10:38

Brüssel (dpa) - Die Europäische Union und Indien wollen Mitte
kommenden Jahres ihre gut drei Jahre dauernden Verhandlungen über die
Schaffung einer Freihandelszone abschließen. Dies sagten
EU-Diplomaten unmittelbar vor einem EU-Indien-Gipfel am Freitag in
Brüssel. Mit der Freihandelszone sollen die Zölle für 90 Prozent des

Warenaustauschs in einem Gebiet mit mehr als 1,5 Milliarden Menschen
abgeschafft werden.

Der indische Regierungschef Manmohan Singh will mit
EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und Kommissionspräsident José
Manuel Barroso auch über engere Zusammenarbeit bei der
Terrorismusbekämpfung und in Sicherheitsfragen sprechen. Singh
erhofft sich von der EU Unterstützung für Neu Delhis Wunsch nach
einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat. «Unsere Partnerschaft mit
der EU hat sich von der wirtschaftlichen und entwicklungspolitischen
Ebene auf eine breitere strategische Basis entwickelt», sagte Singh
vor der Abreise nach Europa.

Die Verhandlungen über die Freihandelszone waren bisher vor allem
wegen des Beharrens der EU auf der Einbeziehung von
Menschenrechtsfragen - beispielsweise der Ächtung von Kinderarbeit -
und dem EU-Verlangen nach mehr Schutz des geistigen Eigentums nicht
abgeschlossen worden. Das Handelsvolumen zwischen der EU und Indien
liegt derzeit bei knapp 70 Milliarden Euro jährlich. Nach dem
Freihandelsabkommen wird eine Ausweitung auf 100 Milliarden Euro
erwartet.

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