Atempause: Belgien hat geringeres Defizit

12.01.2011 13:33

Brüssel (dpa) - Der Euro-Wackelkandidat Belgien bekommt eine
Atempause: Das Land, das zuletzt unter den Druck der Finanzmärkte
geraten ist, hat weniger Schulden aufgehäuft als bislang angenommen.
Im vergangenen Jahr belief sich das Haushaltsdefizit auf 4,6 Prozent
des Bruttoinlandsprodukts (BIP) - 0,2 Punkte weniger als zunächst
erwartet. Das teilte die belgische Regierung am Mittwoch in Brüssel
mit. Auch der Schuldenstand habe sich verbessert und liege unter der
symbolischen 100-Prozent-Marke vom BIP.

Die neuen Zahlen könnten die Märkte beruhigen, an denen in den
vergangenen Tagen beträchtliche Risikoaufschläge auf belgische
Anleihen fällig wurden. Der seit den Wahlen vom Juni übergangsweise
amtierende Premierminister Yves Leterme stellte für 2011 weitere
Einsparungen in Aussicht. Dann soll das Defizit unter die
Vier-Prozent-Marke rutschen. Der Euro-Stabilitätspakt erlaubt
Mitgliedern ein jährliches Haushaltsdefizit von drei Prozent des BIP.

Belgien ist seit den Wahlen vom Juni 2010 ohne Regierung.
Unternehmer und Investoren zeigen sich wegen der sinkenden
Kreditwürdigkeit Belgiens zunehmend beunruhigt. Belgiens König Albert
II. hat Leterme vor wenigen Tagen damit beauftragt, einen
Haushaltsentwurf für 2011 vorzulegen.

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