Bundesregierung hält sich bei EZB-Kandidatur bedeckt

26.04.2011 17:12

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung legt sich noch nicht
öffentlich auf einen Kandidaten für die Nachfolge von EZB-Präsident
Jean-Claude Trichet fest. Nach der Unterstützung Frankreichs für den
italienischen Notenbank-Chef Mario Draghi als neuen Chef der
Europäischen Zentralbank (EZB) erklärte Regierungssprecher Steffen
Seibert am Dienstag: «Die Entscheidung über den nächsten
EZB-Präsidenten fällt der Europäische Rat im Juni. Die
Bundesregierung wird sich rechtzeitig zu einem möglichen Kandidaten
äußern.»

Trichet scheidet Ende Oktober turnusmäßig als EZB-Präsident aus.
Die Staats- und Regierungschefs der EU entscheiden bei ihrem
nächsten Gipfel am 24. Juni in Brüssel über die Spitzenpersonalie.
Draghi gilt inzwischen als Favorit. Die Stimmen Deutschlands und
Frankreichs dürften bei der Neubesetzung des Postens ausschlaggebend
sein. Ursprünglich hatte Deutschland erwogen, mit Bundesbank-Chef
Axel Weber selbst einen Kandidaten aufzustellen. Weber kündigte aber
überraschend seinen Rückzug als Bundesbank-Chef an und gab damit
auch eine mögliche Perspektive als EZB-Chef auf.

# dpa-Notizblock

## Wiederholung
- Im zweiten Absatz, siebte Zeile, muss es richtig heißen:
Kandidaten (nicht: Kandidatur)

## Internet
- [Banca d'Italia]( http://dpaq.de/rEhpG)

## Orte
- [Bundespresseamt](Dorotheenstr. 84, 10117 Berlin)