Van Rompuy für regelmäßige Euro-Cheftreffen

07.09.2011 18:05

London (dpa) - Mit Blick auf eine mögliche Wirtschaftsregierung
der Euro-Länder hat sich EU-Ratspräsident Herman van Rompuy für
regelmäßige Treffen der Staats- und Regierungschefs der Eurozone
ausgesprochen. «Es ist höchste Zeit, Lehren aus der Krise zu ziehen»,

sagte van Rompuy am Mittwoch in einer Rede vor der London School of
Economics in London. «Es ist eine gute Idee, sich regelmäßiger zu
treffen, und nicht nur in Zeiten von Spannungen.» Im Oktober werde er
dazu Vorschläge vorlegen.

Van Rompuy leitet bereits die Treffen der 27 EU-Staats- und
Regierungschefs und wird als künftiger Vorsitzender geplanter
regelmäßiger Eurozonen-Gipfeltreffen gehandelt. Insbesondere
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Nicolas
Sarkozy setzen auf eine solche «Wirtschaftsregierung».

Den Euro bezeichnete van Rompuy trotz der Staatsschulden-Krise als
«fundamental stabile Währung». Gemeinschaftswährung und
EU-Binnenmarkt hätten sich in der Krise als «Hilfe» herausgestellt
und Währungs-Kriege und Protektionismus verhindert. Unterschätzt
worden sei die finanzielle und geldpolitische Verflechtung der
einzelnen Mitgliedstaaten.

Zuvor war der Belgier zu Gesprächen mit Großbritanniens Premier
David Cameron zusammengekommen. Cameron will sich einer
institutionellen Stärkung der Eurozone grundsätzlich nicht
entgegenstellen, sieht sich innerhalb seiner konservativen und
traditionell EU-skeptischen Partei aber Widerstand ausgesetzt.

# dpa-Notizblock