Moskau kritisiert EU-Verhandlung über Gaspipeline

13.09.2011 17:03

Moskau (dpa) - Die EU-Verhandlungen mit Turkmenistan und
Aserbaidschan über den Bau einer Gaspipeline vom Kaspischen Meer nach
Europa sind in Russland auf Kritik gestoßen. «Diese Versuche, sich in
die Angelegenheiten der Kaspi-Region einzumischen, können die
Situation in dem Gebiet ernsthaft erschweren», teilte am Dienstag das
Außenministerium in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax mit.

Derzeit stünden die Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres in
schwierigen Gesprächen über den künftigen Status des Gewässers, hie
ß
es. Umso mehr sei Moskau verwundert über die EU-Verhandlungen, da
«kein EU-Staat ein Präsenzrecht» am Kaspischen Meer besitze. Die
Minister der 27 EU-Staaten hatten am Vortag die EU-Kommission
beauftragt, mit den beiden Ex-Sowjetrepubliken Gespräche zu führen.

Das Projekt soll die EU unabhängiger von Russland machen, das
bislang ein Viertel des in Europa benötigten Erdgases liefert. In der
Region liegen riesige unerschlossene Gasvorkommen.

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## Internet
- [Mitteilung des Rates](http://dpaq.de/ZIsvI)
- [Mitteilung EU-Kommission](http://dpaq.de/enGc2)

## Orte
-[Außenministerium](Smolenskaja Sennaja Ploschtschad 32/34, 119200
Moskau, Russland)