EU-Razzia bei Fluglinien Brussels Airlines und TAP

19.12.2011 13:06

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission wirft der belgischen
Fluggesellschaft Brussels Airlines und der TAP Portugal unfaire
Geschäftspraktiken vor. Auf der Sache nach Beweisen haben Fahnder bei
Razzien die Büros der Unternehmen in Belgien und Portugal durchsucht,
teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Der Verdacht
lautet, dass die Fluggesellschaften beim Ticketverkauf für gemeinsam
angebotene Linien (Code-sharing-Flüge) die Preise abgesprochen und
künstlich hochgehalten haben. Betroffen seien Linienflüge zwischen
Belgien und Portugal.

Die EU-Kommission sprach vom Verdacht der «betrügerischen
Absprachen». Beide Fluggesellschaften fliegen gemeinsame Ziele an und
sollten auf diesen Linien eigentlich miteinander in Wettbewerb
stehen. Code-Sharing-Flüge helfen Airlines, die Verwaltungskosten zu
senken. Die Durchsuchungen fanden bereits am vergangenen Dienstag
(13. Dezember) statt.

Falls die EU-Wettbewerbshüter später ein förmliches
Kartellverfahren eröffnen sollten, drohen den beteiligten Unternehmen
Bußgelder von bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes. Preis- und
Marktabsprachen zum Schaden von Verbrauchern und Kunden sind in der
EU streng verboten. Die Durchsuchungen seien ein erster Schritt und
sagten noch nichts über die tatsächliche Schuld der Unternehmen aus,
betonte die EU-Behörde. Eine Frist für den Abschluss des Falls gebe
es nicht.

# dpa-Notizblock

## Internet
- [Mitteilung EU-Kommission](http://dpaq.de/RDjvF)

## Orte
- [EU-Kommission](Rue de la Loi 200, B-1049 Brüssel, Belgien)