IWF-Chefin fordert größeren Euro-Rettungsschirm

23.01.2012 12:30

Berlin (dpa) - IWF-Chefin Christine Lagarde hat eine deutliche
Ausweitung des Euro-Rettungsschirms gefordert. «Wir brauchen eine
größere Brandmauer», sagte die Chefin des Internationalen
Währungsfonds (IWF) am Montag in Berlin laut einem Redemanuskript.

Lagarde plädierte vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige
Politik dafür, die Mittel des im Sommer auslaufenden Hilfsfonds EFSF
dem Nachfolge-Rettungsschirm ESM zur Verfügung zu stellen. Das bisher
geplante ESM-Kreditvolumen von 500 Milliarden Euro sollte aufgestockt
werden. Hilfreich wäre auch ein klarer und glaubwürdiger Zeitplan.

Eine Woche vor dem EU-Sondergipfel wächst damit der Druck auf
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Euro-Hilfen nochmals
auszuweiten. Unter anderem der italienische Regierungschef Mario
Monti fordert, das Hilfsvolumen des ESM auf bis zu eine Billion Euro
zu verdoppeln. Ähnliche Forderungen kommen aus anderen Ländern.

Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi,
hatte vorgeschlagen, die unverbrauchten EFSF-Mittel von etwa 250
Milliarden Euro dem ESM bereitzustellen. Merkel lehnt bisher eine
Ausweitung über 500 Milliarden Euro hinaus strikt ab. Im März wollen
die EU-Chefs aber prüfen, ob diese Obergrenze reicht.

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