Schuldenschnitt: Athen hofft auf endgültige Lösung bis Mitte Februar
23.01.2012 19:49
Athen (dpa) - Die zähen Verhandlungen für den dringend benötigten
Schuldenschnitt in Griechenland könnten bis Mitte Februar endgültig
unter Dach und Fach sein. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am
Montagabend aus Kreisen des Athener Finanzministeriums. «Die
Verhandlungen verlaufen gut. Die Gespräche werden intensiv
weitergeführt», sagte ein enger Mitarbeiter des griechischen
Finanzministers Evangelos Venizelos. Ziel sei es, bis zum 13. Februar
ein offizielles Angebot und einen Abschluss der Verhandlungen zu
haben.
Gemeint sind damit nicht nur die Gespräche mit dem Internationalen
Bankenverband (IIF) die seit vergangenem Mittwoch laufen. Es gehe
dabei auch um die Beteiligung der Banken und anderer Halter
griechischer Staatsanleihen.
Die griechische Seite hofft mit Hilfe des Internationalen
Währungsfonds (IWF) und auch einiger starker EU-Staaten zunächst eine
Absichtserklärung mit dem Bankverband wenn möglich noch diese Woche
fertig zu haben. Danach müssen auch die Banken und Halter der
Staatsanleihen jeder für sich melden und sich im «Buch der Willigen»
für den Schuldenschnitt eintragen. Angepeilt wird ein Schuldenschnitt
in Höhe von rund 100 Milliarden Euro. Zurzeit wird hart um den
Zinssatz der neuen Anleihen verhandelt. Die Banken fordern mindestens
vier Prozent für eine 30-jährige Laufzeit. Der IWF, Athen und die EU
sollen nicht bereit sein, mehr als drei Prozent zu geben.
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