Van Rompuy und Ashton beenden Arbeit für die EU

17.03.2013 19:50

Das große Personalkarussell, das nach den Europawahlen vom Mai 2014
auf die EU zukommt, beginnt sich langsam zu drehen. Zwei der
prominentesten EU-Politiker lassen wissen, dass sie Ende 2014 den
Abschied nehmen.

Brüssel (dpa) - EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy (65) und die
EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton (56) werden von Ende 2014 an
nicht mehr für die Europäische Union arbeiten. Van Rompuy teilte am
Sonntag mit, er beende seine politische Karriere. Ashton sagte am
Samstag, der Posten als Chefin der EU-Diplomatie sei sehr hart: Sie
habe den Eindruck, es sei Zeit, das Amt weiterzugeben. Die beiden
EU-Spitzenpolitiker sind seit Ende 2009 in ihren Ämtern.

«Meine Amtszeit endet am 1. Dezember 2014», sagte Van Rompuy am
Sonntag dem flämischen Fernsehen VRT. «Ende 2014 ist das Ende meiner
politischen Laufbahn.» Der frühere belgische Regierungschef sagte, er
werde als einer der prominentesten Christdemokraten Flanderns auch
bei den belgischen Parlamentswahlen im Juni 2014 keine Rolle spielen.
Er war seit 1. Dezember 2009 der erste Präsident des Europäischen
Rates der 27 EU-Staats- und Regierungschefs - eines Amtes, das mit
dem Lissabon-Vertrag geschaffen wurde. Eine erneute Kandidatur für
diesen Posten wäre nicht möglich gewesen.

Die britische Labour-Politikerin Ashton (56) hätte sich erneut um
eine fünfjährige Amtszeit bewerben dürfen, will das aber nicht tun.
«Es gibt keine Möglichkeit für eine zweite Amtszeit. Der Posten muss

an jemand anderen gehen», sagte sie am Samstag in Brüssel. Sie ist
seit November 2009 Leiterin des neuen Europäischen Auswärtigen
Dienstes (EAD).

Sie hoffe, die Grundlagen für den Auswärtigen Dienst der EU mit
jetzt 140 Vertretungen und rund 3500 Beschäftigten gelegt zu haben.
«Aber es gibt Leute, die damit Dinge machen können, die ich
vermutlich nicht könnte. Also wäre es gut, das Amt weiterzugeben.»
Ashton, die ohne irgendwelche außenpolitische Erfahrung ins Amt kam,
ist vor allem zu Beginn ihrer Amtszeit häufig kritisiert worden, auch
aus den Reihen der EU-Außenminister. «Es ist ziemlich hart», sagte
sie über ihre Arbeit. «Und man reist viel. Und man sitzt viel in
Flugzeugen.» Sie sei sich mit der früheren US-Außenministerin Hillary

Clinton einig: «Es ist manchmal sehr anstrengend.»