Auch die größte serbische Partei lehnt Kosovo-Plan ab

08.04.2013 10:41

Belgrad (dpa) - Nach dem Regierungschef und dem Staatspräsidenten
hat auch die größte Regierungspartei (SNS) in Serbien den EU-
Vorschlag für ein Abkommen mit dem Kosovo abgelehnt. «Wir
unterschreiben nicht, setzen aber die Verhandlungen fort», sagte ihr
Vorsitzender, der politisch starke Mann des Landes, Aleksandar Vucic,
am Montag in Belgrad nach einer Sitzung der Parteiführung. «Wir
verlangen etwas mehr Rechte für unser Volk», begründete er die
Ablehnung.

Die EU hatte Serbien eine Frist bis zu diesem Dienstag gesetzt,
über den vor einer Woche in Brüssel vorgelegten Plan endgültig zu
entscheiden. Dieses Abkommen soll die serbische Minderheit in das
fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo integrieren. Serbien hatte
dagegen eine sehr weitgefasste Autonomie für seine Landsleute im
Nachbarland verlangt. Brüssel wollte Serbien für seine Unterschrift
mit der Aufnahme von Beitrittsverhandlungen zur EU belohnen. Am
Wochenende hatten bereits Regierungschef Ivica Dacic sowie
Staatspräsident Tomislav Nikolic ein klares Nein formuliert.