Umstrittene WM in Katar: Kritik an Blatter aus dem EU-Parlament

05.12.2013 10:42

Straßburg/Zürich (dpa) - Die Vorsitzende des
Menschenrechtsausschusses im Europäischen Parlament, Barbara
Lochbihler, hat Joseph Blatters Haltung zum umstrittenen WM-Gastgeber
Katar kritisiert. «Die menschenrechtliche Lage für Arbeitsmigranten
in Katar kann nicht deutlich genug beanstandet werden», zitierte die
«Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Donnerstag) aus einem Brief der
Grünen-Politikerin an den Präsidenten des Fußball-Weltverbandes
(FIFA). Sie widerspreche Blatter «vehement». Der 77-Jährige hatte
vergangene Woche die Kritik europäischer Medien an dem Golfstaat, der
2022 die Fußball-WM ausrichtet, als «völlig überzogen und
ungerechtfertigt» bezeichnet.

Das EU-Parlament hat Katar bereits vor zwei Wochen aufgefordert,
die Arbeitsbedingungen im Land zu verbessern. Der Wüstenstaat solle
Zwangsarbeit und Sklaverei vermeiden und keine Wanderarbeiter mehr
inhaftieren, die von ihren Dienstherren geflüchtet seien. Auch
FIFA-Präsident Blatter hat die Bedingungen für Arbeiter in dem
Golfstaat bereits «untragbar» genannt, zuletzt aber klar gestellt,
die WM werde 2022 auf jeden Fall in Katar stattfinden.