Nach Oettingers Attacke auf Petry: Höcke fordert Entschuldigung

16.02.2016 13:22

Berlin (dpa) - Mit Spott und Empörung haben AfD-Politiker auf die
drastische Kritik des EU-Kommissars Günther Oettinger (CDU) an
Parteichefin Frauke Petry reagiert. «Nicht der erste Vorschlag von
@GOettingerEU den ich ablehnen muss», schrieb Petrys Lebensgefährte,
der nordrhein-westfälische AfD-Landesvorsitzende Marcus Pretzell, im
Kurznachrichtendienst Twitter. Und: «Anders als Herr Oettinger, lehnt
die AfD den Schusswaffeneinsatz gegen die EU-Kommission ab».

Petry selbst sagte der «Bild»-Zeitung (Mittwoch): «Herr Oettinger,
Ihr Kopfkino ist unappetitlich. Ich frage mich, was Ihre Frau wohl
dazu sagt.» Oettinger hatte in einer Diskussionsrunde am Montag
gesagt: «Wenn die komische Petry meine Frau wäre, würde ich mich
heute Nacht noch erschießen.» Hintergrund waren jüngste Äußerunge
n
Petrys zu einem möglichen Schusswaffengebrauch gegen Flüchtlinge an
der Grenze.

Der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke erklärte, Oettingers
Kommentar markiere «einen neuen Tiefpunkt der politischen
Auseinandersetzung mit der AfD». Er habe damit nicht nur sich selbst
diskreditiert, sondern auch seine Partei. Höcke, der dem
rechtsnationalen Flügel der Alternative für Deutschland angehört,
forderte Oettinger auf, sich bei der AfD-Chefin zu entschuldigen.