Flüchtlingsgipfel in Wien: Fokus auf Schutz der EU-Außengrenzen

24.09.2016 12:52

Wien (dpa) - Vom Flüchtlingsgipfel in Wien muss nach Ansicht von
EU-Ratspräsident Donald Tusk ein starkes Signal gegen illegale
Migration ausgehen. «Wir müssen praktisch und politisch
sicherstellen, dass die westliche Balkanroute für illegale Migration
für immer geschlossen ist», sagte Tusk am Samstag vor Beginn eines
Treffens von Politikern aus elf europäischen Staaten und der EU.

Im Mittelpunkt der Gespräche, an denen auch Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) teilnimmt, sollen der bessere Schutz der EU-Außengrenze
sowie die Situation entlang der seit März weitgehend geschlossenen
Balkanroute stehen.

EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos wies erneut auf die
Bedeutung gemeinsamer Lösungen hin. Solidarität und Würde sollten in

der EU Grundwerte und -prinzipien sein. «Solidarität gibt es nicht
à
la carte», sagte Avramopoulos an die Adresse der EU-Staaten, die sich
bisher einer fairen Verteilung der Lasten der Flüchtlingskrise
verweigern. 

Zu dem Treffen hat Österreichs Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ)
auch die Regierungschefs aus Griechenland, Slowenien, Kroatien,
Serbien, Albanien, Ungarn, Bulgarien, Mazedonien und Rumäniens
Innenminister eingeladen. Die Beratungen sollen etwa drei Stunden
dauern. Weitreichende Beschlüsse werden nicht erwartet.

Österreich hat sich seit Jahresbeginn von seiner anfänglichen
Willkommenspolitik verabschiedet und ist nun eine der treibenden
Kräfte beim Versuch, den Andrang der Flüchtlinge einzudämmen.