EU verhängt neue Strafzölle auf chinesischen Billig-Stahl

27.01.2017 12:39

Brüssel (dpa) - Zum Schutz vor Billigimporten hat die EU zusätzliche
Strafzölle gegen China und Taiwan verhängt. Auf Rohre aus nicht
rostendem Stahl sowie auf Formstücke zum Einschweißen aus China
werden künftig Aufschläge von bis zu rund 64,9 Prozent des Preises
fällig, wie die EU-Kommission am Freitag mitteilte. Für entsprechende
Produkte aus Taiwan werden zusätzliche Strafzölle von bis zu 12,1
Prozent erhoben. Sie werden unter anderem im Schiffsbau und bei
Energieinfrastruktur-Projekten gebraucht.

Nach Angaben der Brüsseler Behörde sind in der Europäischen Union
mittlerweile 39 Antidumping-Maßnahmen in Kraft. 17 davon richten sich
gegen Billigeinfuhren aus China.

Die europäische Stahlindustrie klagt seit geraumer Zeit über
Überkapazitäten und hohe Subventionen in China. Im Jahr 2015
beschäftigte die Branche in Europa rund 328 000 Menschen. Sie spielt
vor allem als Zulieferer eine wichtige Rolle, etwa für die
Automobilbranche.

China hatte sich in der Vergangenheit bereits gegen Vorwürfe der EU
gewehrt, den Weltmarkt mit billigem Stahl zu überschwemmen. Aus Sicht
der Volksrepublik handelt es sich um ein weltweites Problem, gegen
das protektionistische Maßnahmen keine Lösung sind.