Jenseits von Ceta - angepeilte EU-Handelsabkommen

15.02.2017 06:55

Brüssel/Straßburg (dpa) - Europa gehört zu den wichtigsten
Handelsakteuren weltweit. Nach Angaben der EU-Kommission sind die 28
Mitgliedstaaten für etwa 16 Prozent der internationalen Ein- und
Ausfuhren verantwortlich. Neben dem jüngst mit Kanada vereinbarten
Ceta-Abkommen peilt die EU noch eine ganze Reihe von Handelsabkommen
an, mit denen etwa Zölle und andere Handelshemmnisse gesenkt und der
Austausch von Waren und Dienstleistungen weltweit erleichtert werden
sollen. Ein Überblick:

USA: Mit den USA verhandelte die EU-Kommission im Auftrag der
Mitgliedstaaten noch bis Ende des vergangenen Jahres über das
sogenannte TTIP-Abkommen. Die Verhandlungen mit der damaligen
Regierung von Barack Obama gestalteten sich schwierig, ein Abschluss
konnte nicht erzielt werden. Seit dem Amtsantritt des neuen
US-Präsidenten Donald Trump ist von weiteren Verhandlungsrunden nicht
mehr die Rede.

ASIEN: Die EU-Kommission sieht in Asien aufgrund einer wachsenden
Mittelschicht und einer zunehmenden Nachfrage an höherwertigen
Produkten große Chancen für europäische Exporteure. Verhandlungen
liefen zuletzt etwa mit Malaysia, Indonesien, Thailand und den
Philippinen. Mit Japan hofft die Brüsseler Behörde in diesem Jahr auf
einen Abschluss.

LATEINAMERIKA: Hier verhandelt die EU-Kommission derzeit vor allem
mit den sogenannten Mercosur-Gründerländern (Argentinien, Brasilien,
Paraguay, Uruguay) über Handelserleichterungen. Gespräche laufen
zudem mit Mexiko. Problematisch ist dabei vor allem der Bereich
Landwirtschaft. Die Mercosur-Länder fordern unter anderem besseren
Zugang zum EU-Markt für ihre Agrarexporte. Dies könnte allerdings für

Europas Bauern Probleme nach sich ziehen.

NEUSEELAND: Mit Neuseeland laufen derzeit noch keine
Freihandelsgespräche. Der Inselstaat steht lediglich auf Rang 50 der
EU-Handelspartner, die EU ist für Neuseeland hingegen nach Australien
der zweitwichtigste Handelspartner. EU-Kommissionschef Jean-Claude
Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk hatten angekündigt, dass
hier Freihandelsverhandlungen noch in diesem Jahr starten könnten.