Irland will nach dem Brexit möglichst offene Grenze zu Nordirland

23.02.2017 16:42

Brüssel (dpa) - Irland will auch nach dem Brexit eine möglichst
durchlässige Grenze zum britischen Nordirland. Die jetzige Lage solle
sich so wenig wie möglich ändern, sagte der irische Regierungschef
Enda Kenny am Donnerstag nach einem Gespräch mit
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in Brüssel.

Außerdem will Irland im Abkommen über das Ausscheiden Großbritanniens

aus der EU eine Klausel, die einen einfachen Beitritt Nordirlands für
die Zukunft zumindest offen hält. Die Situation wäre dann ähnlich wie

bei der deutschen Vereinigung, als der Ostteil des Landes auch
Mitglied der Europäischen Union wurde, sagte Kenny.

Zwischen Irland und Nordirland gibt es seit dem Karfreitagsabkommen
von 1998 regen Grenzverkehr, Zehntausende Pendler passieren täglich
die Trennlinie, die nach dem Brexit eine EU-Außengrenze wäre. Kenny
sagte, sein Land wünsche «die Fortsetzung möglichst enger Beziehungen

mit dem Vereinigten Königreich».