EZB will mehr Aufsichtsrechte im Euro-Wertpapierhandel

23.06.2017 09:45

Frankfurt/Main (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihre
Rechte in der Aufsicht über Handelsgeschäfte mit Euro-Wertpapieren
stärken. Dabei geht es um das sogenannte Euro-Clearing. Mit einer
entsprechenden Änderung von Artikel 22 ihrer Statuten solle eine
«effiziente und reibungslose» Abwicklung sichergestellt werden,
teilte die Notenbank am Freitag in Frankfurt mit. Sie begründete den
Vorstoß mit der hohen Bedeutung des Clearings für ihre Geldpolitik,
die Funktion von Zahlungssystemen und die Stabilität des Euro.

Hintergrund des EZB-Initiative ist die Frage, wie mit dem
Euro-Clearing betraute Unternehmen nach dem Ausscheiden
Großbritanniens aus der EU beaufsichtigt werden sollen. Diese
«Clearinghäuser» sitzen zurzeit überwiegend in London. Unter
«Euro-Clearing» versteht man vor allem die Abwicklung des Handels mit
modernen Finanzprodukten, sogenannten Derivaten. Die genaue
Ausgestaltung des Brexit ist Thema auf dem EU-Gipfel in Brüssel.