Griechische Medien: Jetzt gute Chancen für Rückkehr an Finanzmärkte

22.07.2017 11:49

Athen (dpa) - Die bessere Bewertung der Ratingagentur S&P für die
Aussichten von Griechenlands Finanzlage könnte nach Einschätzung
griechischer Medien den Weg zur Rückkehr an die Finanzmärkte ebnen.
In Athen gingen mehrere Zeitungen am Samstag davon aus, dass das
Finanzministerium in den kommenden Tagen einen Probe-Anlauf für die
Ausgabe neuer Staatsanleihen starten dürfte.

«Die Aussagen des Internationalen Währungsfonds, von S&P sowie
zahlreicher EU-Funktionäre geben grünes Licht für die Vorbereitungen

des Landes zu einem ersten Marktgang», meinte etwa das regierungsnahe

linke Blatt «I Avgi». Es wird mit einer fünfjährigen Anleihe im
Gesamtwert von zwei Milliarden Euro gerechnet. Wann das Orderbuch
geöffnet werden soll, ist jedoch noch unklar. «Wir werden Kredite
nicht als Selbstzweck aufnehmen», hatte ein hoher Regierungsvertreter
am Freitag der Deutschen Presse-Agentur gesagt.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hatte am Freitagabend
erklärt, dass Griechenland eine bessere Note für die Kreditwürdigkeit

in Aussicht gestellt werde: Der Ausblick für das Rating wurde von
«stabil» auf «positiv» angehoben. Die aktuelle Bonitätsnote blieb

aber bei «B-» - sie liegt damit weiter tief im sogenannten
Ramschbereich für riskante Anlagen.

Bereits am Donnerstag hatte der Internationale Währungsfonds (IWF)
seine Beteiligung an einem weiteren Hilfsprogramm für Griechenland
zugesagt. Dies knüpfte der IWF jedoch an die Forderung, dass der
griechische Schuldenberg - zurzeit gut 176 Prozent der
Wirtschaftsleistung - verringert werden müsse.