Frontex: Präsenz der libyschen Küstenwache schreckt Schmuggler ab

14.08.2017 14:49

Rom (dpa) - Die stärkere Präsenz der libyschen Küstenwache ist
nach Einschätzung der EU-Grenzschutzagentur Frontex ein Grund dafür,

weshalb im Juli deutlich weniger Migranten Italien erreicht haben.
Dies schrecke Schmuggler ab, Menschen mit Booten in Richtung Europa
zu schicken, hieß es am Montag in einer Mitteilung. Schlechte
Wetterbedingungen sowie Kämpfe in der libyschen Stadt Sabrata, von wo
aus viele Flüchtlingsboote abfahren, seien weitere Faktoren gewesen.
Über die zentrale Mittelmeerroute zwischen Libyen und Italien hatten
im Vergleich zum Juni nur noch halb so viele Migranten Europa
erreicht, laut Frontex waren es 10 160 Menschen, das Innenministerium
in Rom gibt die Zahl der Ankünfte mit 11 459 an. Dies sei die
niedrigste Zahl für einen Juli seit 2014.

Während sich die Lage für Italien zu entspannen scheint, erlebe
Spanien den «größten Migrationsdruck» seit 2009, so Frontex. Über
das
westliche Mittelmeer gelangten mit rund 2300 Menschen im Juli viermal
so viele nach Europa wie im Vorjahreszeitraum. In den ersten sieben
Monaten dieses Jahres lag die Zahl bereits höher als die der Ankünfte
im ganzen Jahr 2016. Frontex erklärt das mit wachsender Instabilität
einiger Herkunfts- und Transitländer und dem Rückbau einiger
Flüchtlingscamps in Marokko und Algerien.