Trotz EZB-Geldschwemme: Inflation in der Eurozone bleibt niedrig

17.08.2017 11:35

Luxemburg (dpa) - Die Inflation in der Eurozone ist im Juli trotz des
billigen Geldes der EZB relativ schwach geblieben. Wie im Vormonat
seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 1,3 Prozent
gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in
Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mit. Analysten hatten mit der
Bestätigung einer ersten Schätzung gerechnet. Damit verharrte die
Teuerung auf dem niedrigsten Wert in diesem Jahr.

Allerdings stieg die Kernteuerung, die schwankungsanfällige
Komponenten wie Energie und Nahrungsmittel ausschließt, leicht um 0,1
Punkte auf 1,2 Prozent. Auch hier bestätigte Eurostat wie erwartet
die erste Schätzung. Die Kerninflation gilt als die verlässlichere
Größe zur Abschätzung der Preisentwicklung. Deshalb hat sie eine
große Bedeutung für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank
(EZB). Sie strebt für den Euroraum eine Inflationsrate von knapp zwei
Prozent an und versucht das Ziel mit extrem niedrigen Zinsen und
einem milliardenschweren Kaufprogramm von Anleihen zu erreichen.

Spürbar teurer als ein Jahr zuvor waren im Juli laut Eurostat Energie
(plus 2,2 Prozent) sowie Lebensmittel (plus 1,4 Prozent) und
Dienstleistungen (plus 1,6 Prozent). Deutlich schwächer stiegen die
Preise für Industriegüter (plus 0,5 Prozent).