Malta holt sich Hilfe für Ermittlungen um ermordete Journalistin

19.10.2017 17:06

Brüssel (dpa) - Malta holt sich bei den Ermittlungen im Mordfall der
Journalistin Daphne Caruana Galizia Unterstützung bei anderen
Staaten. Unter anderem seien niederländische Ermittlungsbehörden und
das amerikanische FBI in die Ermittlungen eingebunden. «Ich glaube,
es gibt über Europol auch von Scotland Yard Unterstützung», sagte der

maltesische Premierminister Joseph Muscat am Donnerstag am Rande des
EU-Gipfels in Brüssel.

Zuletzt hatte Galizia zu den Panama Papers recherchiert, die
Korruption in mehreren Ländern offenlegten, unter anderem über
mutmaßliche Konten maltesischer Politiker in Steuerparadiesen. Am
Montag wurde sie bei einem Anschlag mit einer Autobombe getötet.

«Das ist nicht bloß ein Mord, sondern ein abscheuliches Verbrechen,
das für sich steht», sagte Muscat. «Wir werden jeden Stein umdrehen.
»
Dafür brauche Malta die Ermittlungsressourcen größerer Länder.
Grundsätzliche Hilfe im Kampf gegen das organisierte Verbrechen
brauche sein Land jedoch nicht. Galizias Sohn hatte den Inselstaat
zuvor als «Mafia-Staat» bezeichnet.