Land zahlt 10 Millionen Euro für Guthaben-Verwahrung bei Bundesbank

20.10.2017 15:43

Stuttgart (dpa/lsw) - Das Land Baden-Württemberg muss wegen der
Verwahrung von Guthaben bei der Bundesbank tiefer in die Tasche
greifen als bisher. Man zahle dieses Jahr rund 10 Millionen Euro
an Negativzinsen und damit gut doppelt so viel wie 2016
(4,8 Millionen), sagte ein Sprecher des Finanzministeriums
am Freitag. Zuvor hatten der «Mannheimer Morgen» und die «Heilbronn
er
Stimme» (Freitag) darüber berichtet.

Für Guthaben berechnet das Finanzinstitut ein Verwahrentgelt von 0,4
Prozent pro Jahr. Man benötige eine gewisse Liquidität, daher seien
Negativzinsen nicht zu vermeiden, heißt es aus dem Ministerium. Der
Sprecher verwies darauf, dass die Liquiditätskosten schon höher waren
- früher habe man zwar für Guthaben Geld bekommen, aber auch deutlich
mehr für Kredite zahlen müssen.

2016 lag die Spanne zwischen Zinsen für Guthaben (Geldmarktzins) und
längerfristigem Zins zur Kreditaufnahme (Kapitalmarktzins)
den Angaben zufolge bei 1,04 Prozent. Hätte man also einen
langfristigen Kredit aufgenommen und den gleichen Betrag angelegt,
hätte man unter dem Strich 1,04 Prozent Zinsen gezahlt. 2010 lag der
Wert bei 3,33 Prozent. «Vor acht Jahren hatten wir also Kosten, die
mehr als dreimal so hoch waren», sagte der Sprecher.