Vor Gipfel mit EU bespricht sich Weißrussland mit Russland

15.11.2017 14:18

Moskau (dpa) - Vor einem Gipfeltreffen mit der EU und ihren östlichen
Nachbarn hat Weißrussland demonstrativ seine Nähe zu Russland betont.
Sein Land werde nicht zulassen, dass der Gipfel eine antirussische
Abschlusserklärung verabschiedet, sagte der weißrussische
Außenminister Wladimir Makej am Mittwoch in Moskau. Die
Ost-Partnerschaft dürfe nicht so verstanden werden, «dass sie sich
gegen unsere engsten Bündnispartner, vor allem gegen Russland
richtet», sagte er der Agentur Tass zufolge.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow kritisierte die östlichen
EU-Mitglieder, «deren ganzer Lebenssinn in Russophobie und dem
Aufwiegeln ihrer Nachbarn gegen Russland besteht». Moskau wisse
deshalb die weißrussische Position zu schätzen.

Weißrussland gehört wie die anderen Ex-Sowjetrepubliken Ukraine,
Moldau, Georgien, Armenien und Aserbaidschan zur Östlichen
Partnerschaft der EU. Zu deren Treffen am 24. November in Brüssel
könnte erstmals seit vielen Jahren der autoritäre weißrussische
Staatschef Alexander Lukaschenko kommen. Das Verhältnis hat sich
zuletzt entspannt, EU-Sanktionen wurden aufgehoben.

Noch vor dem Brüsseler Gipfel besucht Bundesaußenminister Sigmar
Gabriel am Freitag Minsk und soll auch Lukaschenko treffen. Es ist
der erste bilaterale Besuch eines deutschen Außenministers seit 1995.