EU weitet Ausbildung der libyschen Küstenwache und Marine aus

23.11.2017 15:56

Rom (dpa) - Die EU will ungeachtet der Kritik die Ausbildung der
libyschen Küstenwache und Marine für Rettungseinsätze vor der Küste

des Landes verdoppeln. Geplant sei, 200 weitere Libyer für die
Einsätze gegen Schleuser zu schulen und damit die Gesamtzahl bis
kommenden Sommer auf 400 zu bringen, sagte Konteradmiral Enrico
Credendino, der zuständige Befehlshaber der EU-Mission Sophia, am
Donnerstag.

Die EU will auch damit die Zahl der Migranten und Flüchtlinge
eindämmen, die von Libyen aus über das Mittelmeer Richtung Europa
übersetzen wollen.

Italien wolle zudem den libyschen Behörden weitere sechs Motorboote
zur Verfügung stellen, sagte Credendino weiter. Bisher stehen vier
bereit.

Am Donnerstag hatte die libysche Marine Credendinos Worten zufolge
ihren ersten «autonomen» Rettungseinsatz. Unbekannt blieb, wie viele
Menschen an Bord geholt wurden. Sie werden direkt nach Libyen
zurückgebracht. Die Ausbildungsmission der EU ist wegen der
Behandlung der Migranten in Libyen umstritten.