EU-Kommission: Unsicherheit um Niki ist bedauerlich

13.12.2017 17:00

Brüssel (dpa) - Die Unsicherheit um die österreichische Fluglinie
Niki in Folge des zurückgezogenen Übernahmeangebots der Lufthansa ist
nach Aussage der EU-Wettbewerbshüter bedauerlich. «Zumal dies nicht
das einzig mögliche Resultat seit Beginn des Verkaufsprozesses war»,
sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel. «Es ist
nun am Air-Berlin-Insolvenzverwalter, die nächsten Schritte zu
bestimmen.»

Es sei von Beginn an klar gewesen, dass es auf vielen Strecken
zwischen Lufthansa und Air Berlin Überschneidungen gegeben habe, mit
Risiken für Verbraucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz,
teilte die Brüsseler Behörde weiter mit. «Aufgabe der EU-Kommission
ist es, ihr präsentierte Transaktionen zu beurteilen. Wir müssen
sicherstellen, dass Konsumenten durch Zusammenschlüsse nicht
schlechter gestellt werden.»

Die Wettbewerbshüter wollen nun noch die weiter angepeilte Übernahme
der Air-Berlin-Tochter LG Walter durch den Lufthansa-Konzern prüfen.
Die Prüffrist läuft bis 21. Dezember.

Der Frankfurter Dax-Konzern wollte ursprünglich für 210 Millionen
Euro sowohl die LG Walter als auch Niki aus der Insolvenzmasse von
Air Berlin übernehmen. Wegen schwerwiegender Bedenken der
EU-Kommission gegen die Niki-Übernahme zog Lufthansa allerdings das
Angebot zurück.