Zeitungen: Zahl der Asylanträge in EU um Hälfte gesunken

30.12.2017 04:03

Berlin (dpa) - Die Zahl der Asylbewerber ist in der EU um die Hälfte
gesunken. Von Januar bis September wurden 479 650 erstmalige Anträge
registriert - 50 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2016 -,
wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag) unter Berufung auf
neue Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat berichten. Im gesamten
Jahr 2016 hatten in der EU demnach noch 1,2 Millionen Flüchtlinge
Asyl beantragt, 2015 waren es etwa 1,25 Millionen.

Deutschland ist das wichtigste EU-Zielland für Asylbewerber. Nach den
aktuellsten Zahlen des Bundesinnenministeriums, die aber schon weiter
reichen als die EU-Zahlen, wurden bis November 207 157 Asylanträge
gestellt. Das waren 71 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des
Vorjahrs mit 723 027 Anträgen.

Der zitierten EU-Statistik zufolge werden inzwischen europaweit
weniger als die Hälfte der Asylanträge in erster Instanz anerkannt.
Die Quote der positiven Entscheidungen hatte in der EU demnach im
zweiten Halbjahr 2016 bei 62 Prozent gelegen, im ersten Halbjahr 2017
bei 48 Prozent und im dritten Quartal diesen Jahres nur noch bei 43
Prozent.

In Deutschland halbierte sich auch die Zahl der registrierten
unerlaubten Einreisen und Einreiseversuche, wie die «Heilbronner
Stimme» (Samstag) unter Berufung auf Angaben der Bundespolizei
berichtet. Demnach wurden bis Ende November 45 792 Personen deswegen
angezeigt. Im gesamten Vorjahr waren es demnach 111 000.